Mittwoch, 7. Oktober 2020

Neongelb

Dank Corona hat sich einiges geändert. 

Und nicht alles davon ist schlecht. Ich habe schon vor Corona angefangen mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, aber zu viel Sonne, zu viel Wind, zu früh, zu dunkel,.... ach ja... Mit Ausreden kenne ich mich aus.....

Seit Ende April fahre ich also regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit. Vorher war ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Einmal bin ich seitdem erst mit dem Auto gefahren, einmal habe ich mich fahren lassen *lach*. 

 Ansonsten genieße ich es so unabhängig zu sein 

  • kein Gehetze, um noch die Straßenbahn zu erwischen
  • keine weiten Wege (Haus - Straßenbahn knapp 1km; Straßenbahn - Arbeit mehr als 1km; täglich 4km latschen!)
  • keine Wartezeiten, weil der Bus oder die Straßenbahn ausfällt oder zu spät kommt
  • kein Gedränge, weil die Schulkinder gleichzeitig mit mir Schluss haben und heim wollen
  • mal auf Arbeit etwas schnell zu Ende bringen und 5 Minuten später losgehen, kein Problem
  • morgens noch kurz kuscheln - ohne Zeitdruck

Ich grusel mich ja schon ein wenig davor, wenn ich diese Freiheiten wieder aufgeben muss. Ich bin viel zu faul (Klingt das nicht lächerlich?) wieder in die Öffis zu müssen. Mal ganz abgesehen davon, dass Radfahren meine Meditation ist!

 

Tja, und da ich leider auch eine Frostbeule bin, habe ich mich im September mit neuen Radfahrklamotten ausgestattet. Da es in meiner Größe nur gedeckte Farben gibt (das wollen "starke" Frauen so), bin ich auf Männerklamotten umgestiegen. Denn ich bin  felsenfest der Meinung, mit den Klamotten möchte ich sichtbar sein für die anderen Verkehrsteilnehmer.

So gab es 

Das einzige Bild in neuer Montur und ich habe eine kurze Hose an!

  • eine neonfarbende Jacke - mit langen Ärmeln und Reflektoren
  • einen neonfarbenden Helm mit Licht
  • neue neonfarbende Mütze für unter den Helm
  • Neonfarbende Winterhandschuhe
  • Softshellschuhe mit Reflektore 
  • Langärmliges Funktionsunterhemd
  • Radfahrhose, gefüttert, mit neonfarbenden Akzent und
  • sogar noch eine Regenhose
  • übrigens: mein uralt Rucksack passt ebenfalls farblich zum neuen Outfit

 

Mein neuer Helm


Ich muss sagen, bis 5Grad in der früh gingen die Temperaturen schon zurück. Aber die Klamotten haben mich ganz gut warm gehalten - vor allem auf den ersten 3km, bei denen es quasi nur bergab geht. Gesicht ist halt nicht geschützt.  

Mal sehen, wie lange ich noch durchhalten werde. Es gibt ja nichts schlimmeres für mich als nass, kalt und dunkel. Mit einer Kategorie komme ich ja noch klar, aber wenn zwei oder gar alle Kategorien aufeinander treffen, .... oh oh!

Heute auf dem Heimweg habe ich dann mal nass ausprobiert. OK, feucht. Es waren zwar ein paar Tropfen, aber so richtig fies war es nicht. Ich habe es überlebt.


Letze Woche musste ich nach der Arbeit zu einem Termin. Mein Mann hat mich abgeholt und das hat alles länger gedauert, so blieb das Rad über Nacht auf der Arbeit stehen und ich bin den nächsten Morgen mit der Straßenbahn gefahren. Ich wusste, dass ich unbedingt vor den Schulkindern in der Straßenbahn sitzen möchte (ich sage nur Abstand!), ich konnte kaum richtig schlafen. Dann wieder die Hektik zur Haltestelle. Um dann 24 Minuten in der Straßenbahn nichts machen zu können. Nicht einmal raus schauen geht, weil alles dunkel war. Also Augen zu gedrückt und entspannt durch die Maske geatmet. Kaum am Hauptbahnhof - Aussteigen, Menschen, und wieder in Hektik laufen. Die Phasen sind mir zu krass, hektisch laufen, dusslig rumsitzen, hektisch laufen und auf Arbeit kommt es immer auf den Tag an, mal kommt man kaum vom Stuhl und mal schafft man es nicht lange auf dem Stuhl zu bleiben. 

Morgens um 6:38 Uhr in der Straßenbahn




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen