Freitag, 30. November 2018

Schneller Baumler

Die Prinzessin kam vorgestern aus der Kita und brachte einen Zettel mit: Wir schmücken einen Adventskranz und jedes Kind darf ein bis zwei Teile mitbringen, um den Kranz zu schmücken.

Soweit so gut. Aber: wir haben keinen alten Adventskranz (zumindest in schnell auffindbar) und wir haben auch (noch) keine Weihnachtsdeko rumfliegen.

Nun dachte ich, sie kann ja ein Teil von ihren Aquabeads-Gebilden mitnehmen oder ein Bügelperlen-Bild. Aber ihr gefallen alle so gut, die mag sie nicht hergeben. (Ich konnte ihr halt auch nicht versprechen, ob sie das zurükbekommt.) Sie kam dann auf die Idee etwas neues zu legen, aber auch das hat ihr so gut gefallen, dass sie es behalten wollte.

Kurzerhand habe ich einen Baumler genäht. OK, genäht klingt vielleicht ein wenig nach zu viel Aufwand. Ich hatte gerade so schönen Baumwollstoff mit Muffins oben liegen, davon habe ich zwei Muffins ausgeschnitten und rechts auf rechts zusammengenäht. Ich habe sogar ein kleines Geschenkband oben mit eingenäht, damit der Baumler festgesteckt werden kann. (Auch das Stück Band war ein Drama - können Kinder wirklich alles lieben?) Rasch gefüllt mit ein wenig Füllwatte und unten zusammengenäht - Fertig.

Gestern konnte sie es in der Kita abgeben. Ich bin mal sehr gespannt, wie der Adventskranz aussehen wird.

(Das Foto ist noch in den 20 Sekunden zwischen "Los, der Bus wartet nicht." und "Halt, ich habe ja kein Bild gemacht." entstanden.

Donnerstag, 22. November 2018

Ausflug zum Mäuseturm in Bingen

Am Wochenende habe ich mit den Kindern - und einem Freund von meinem Prinzen - einen Ausflug nach Bingen gemacht. Auf dem Gelände der Landesgartenschau von 2008 ist neben dem tollen Park ein wunderschöner Spielplatz entstanden. Im Sommer ist natürlich der Wasserlauf und das Floß das Highlight schlechthin, aber auch im Herbst & Winter ist der Spielplatz grandios - mit Türmen und Kletterwand, großer Rutsche und Schaukeln.
Mäuseturm in der Nachmittagsonne

Dieses Mal hat mich besonders der Mäuseturm angezogen. Also gut, ich mag mir den Mäuseturm von Bingen eh immer ansehen. Ich finde ihn einfach fazinierend. Er steht im Rhein und ist nur mit einem Schiff erreichbar (Es gibt wohl pro Jahr nur 4 Touren, die schnell ausgebucht sind). Der Sage nach habe ein kaltherziger Bischof dem hungernden Volk den Zugang zu seinen vollen Kornkammer verwehrt und als sie weitergebettelt haben, habe er sie in die Kornkammer eingesperrt und angezündet. Dann soll er gesagt haben "Hört ihr die Kornmäuslein unten pfeifen?". In dem Moment seien alle Mäuse aus der Umgebung zusammengekommen und haben den Bischof in die Flucht geschlagen. Dieser habe sich auf die Insel gerettet und im Turm eingesperrt. Dort wurde er dann wohl von den Mäusen bei lebendigen Leib verspeist. (Die Brüder Grimm halt.)
Steinernde Weg zum Mäuseturm

Dank des Supersommers und des extrem wenigen Regens ist der Rhein so ausgetrocknet, dass man den Mäuseturm zu Fuß (hier und hier entsprechende Artikel, es gibt sicherlich noch einige mehr) erreichen kann. Dieses ist wohl über 80 Jahre lang nicht vorgekommen. Insofern schockierend und fazinierend zugleich.

Nun ja, der Prinz wollte lieber direkt auf den Spielplatz. Als böse Mama habe ich die Kinder bis hinter die alten Wagenhalle geschleppt. Denn dort ist die einzige Treppe runter zum Rhein, bei der man nicht verbotenerweise durch das Naturschutzgebiet laufen muss. Die Treppe ist schmal, steil und ohne Geländer. Wir mussten hier ein wenig anstehen, bis wir runter laufen konnten. Der Prinz hat sich die ganze Zeit beschwert, zum Glück war hinter mir eine Frau - Erzieherin - sie sagte, dass ich die Kinder sehr gut im Griff habe. Ich war darüber erstaunt. Aber eigentlich hat sie ja recht. Er hatte keine Lust und stand dennoch mit mir an. Er hat zwar geschimpft, ist aber nicht weg geflitzt. Ich bin der Frau dankbar, dass sie mir an der Stelle die Augen geöffnet hat.
Mäuseturm - Sonne und Schatten

Als wir dann allerdings unten auf den großen Rheinsteinen standen und wir den schmalen Steg zur Insel hätten laufen können, habe ich mich entschieden, dass die Ansicht von unten zum Mäuseturm doch ausreichend ist. Ich hatte keine Lust, dass mir ein Kind ins Wasser fällt. Außerdem hätten wir beim Mäuseturm ganz schön anstehen müssen, um hochzuklettern.
Schrott im Rhein

Dann, am Strand, war mein Prinz wieder begeistert. Überall Strandgut und Schätze, Schlick und Pampe, sogar eine vermeindliche Flaschenpost haben sie entdeckt.
Mäuseturm mit Spiegelbild

Ich habe die Kinder dort einfach eine Weile beoabchtet. Sie haben sich umgesehen, angefangen den Schrott zusammenzutragen, entdeckt. Sie waren so wach und aufmerksam. Als Mama sieht man ja nur die Gefahren, matschiger Boden - ausrutschen, stehendes Wasser - reinfallen, Glasscherben - Schnittwunden. Aber, wenn man das einfach ein wenig ignoriert und den Kindern vertraut, dann ist es einfach nur schön! Und außerdem hatte ich ja meine Aussicht zum Mäuseturm. Die untergehende Sonne war auf unserer Seite bereits hinter dem Berg verschwunden, die andere Rheinseite wurde noch angestrahlt.
Fazination Schrott

Nach einiger Zeit ist mir das allerdings dann doch sehr kalt geworden. Der Wind war frisch, die Sonne weg und dann stehen und beobachten.... brrrrrr.....
Sie lieben Schlick und Schlamm und Schlamm

Wir sind dann zum Spielplatz gegangen. Ich hatte zwischendurch überlegt, mir noch einen Kaffee oder eine heiße Schokolade im Parkcafé zu kaufen, aber ich hatte gar kein Bargeld dabei. So ein Mist.
Die drei Gefährten

Das Wasser vom Spielplatz war (zum Glück) bereits abgelassen. Beim letzten Besuch (auch bereits Oktober!) war es noch vorhanden. Da ich damals ohne Wechselklamotten unterwegs war, mussten sich meine Kinder ausziehen. Ich wollte auf keinen Fall den Besuch abbrechen müssen, nur weil ein Kind ins Wasser fällt - und das passiert an der Stelle leider immer mal wieder. Die Kinder haben gespielt und sind gerannt. Ich habe sie einfach beobachtet und meinen Gedanken freien Lauf gelassen. Als diese sich dann nur noch um warme Füße und heiße Badewanne gedreht haben, sind wir nach Hause gefahren.
Wasserspielplatz

Anders als geplant und dennoch gelungen! Genauso liebe ich Ausflüge.
Alter Kran

Dienstag, 13. November 2018

Laterne und Sankt Martin

Am 11.11. wird bei uns im Ortsteil Sankt Martin gefeiert. Um 17:30 Uhr gehen wir alle in die Kirche und hören die Geschichte von Sankt Martin, dazu werden Lieder gesungen. Die Kirche ist jedes Jahr richtig voll. Um 18 Uhr trifft man sich dann vor der Kirche zum Laterne gehen. Wir haben seit einigen Jahren eine Sankt Martina mit ihrem Pferd, dazu die Feuerwehrkapelle. Die Strecke ist überschaubar und nur 750m weit. Und am Ende steht auf dem Spielplatz die Kinderfeuerwehr und empfängt die Laternenkinder mit einem schönen Feuer. Die Kita lädt zum Glühwein trinken und Essen ein. Die Kinder können auf dem Spielplatz toben. (War der Spielplatz eigentlich schon immer so dunkel?) Eine sehr entspannte Sache.
Die Laterne von der Prinzessin habe ich mit ihr in der vorletzten Woche in der Kita gebastelt. Ich habe geschnitten und sie hat geklebt und dekoriert. Der Prinz hat leider dieses Jahr keine Laterne in der Schule gebastelt, so hat er die vom vorletzten Jahr einfach noch einmal genutzt. Der Igel vom letzten Jahr ist leider in den Regen gekommen.


Verlinkt mit: Creadienstag, DienstagsDinge, HoT - Handmade on Tuesday, und Kiddikram von LunaJu




Montag, 12. November 2018

Resteabbau - Ufos

Mich hat die Muse geküßt und ich habe meinen Nähtisch geräumt. Komplett.
Irgendwie landet da im Laufe einer Woche immer so viel Zeugs drauf. Was zum Reparieren, gedruckte Schnittmuster, was zum Abheften,.... Zeug halt, kennt man ja. Und wenn man es dann nicht wirklich konsequent entfernt, vermehrt sich das. So wird jeder Anflug von Kreativität im Keim erstickt.

Also: jetzt ist der Tisch frei!
und ich habe die Teile nicht einfach nur zur anderen Seite gelegt, sondern abgeheftet, einsortiert, ausgemistet, weggeworfen, repariert und beendet.

Auch wenn ich jetzt weit ab von einem letzten Donnerstag im Monat bin, so werde ich doch zu meinen abgearbeiteten Ufos zählen. Die Idee ist von Klaudia. Anfangs konnte ich mit dem Donnerstag noch mithalten, aber dann der Einbruch... aber abarbeiten wollte ich dennoch meine Ufos.

So: Was hab ich denn nun alles gemacht?

Da gab es einen BH bei dem der Bügel raus kommt. Liebevoll mit einem Kinderpflaster behandelt. Jetzt habe ich einen dicken Stoff drauf genäht, damit der Bügel dort bleibt, wo er hingehört.
Dauer? 5 Minuten. Ablagerungszeit: 10-12 Monate

nicht schön, aber selten und funktional

Dann war da die gute Cordhose vom Prinzen. So sachte wird sie wohl zu klein, denn sie ist am Po "geplatzt". Ich habe sie ihm jetzt noch einmal zusammengenäht, aber demnächst wandert sie dann wohl zum nächsten Kind. Oder ich verwende das Bündchen für mich weiter, mal sehen, ob jetzt noch Knielöcher dazukommen....
Dauer?  5 Minuten. Ablagerungszeit: seit Ostern - WOW auch schon 7 Monate
(ups, kein Foto.... naja, Naht am Po kann man sich noch so vorstellen. Das hier ist die besagte Hose)

Dazwischen noch ein Top von der Prinzessin gerettet, aber eigentlich gerettet zum Weitergeben. Denn es ist inzwischen für sie zu klein (hier hatte ich sie vorgestellt). Ich bin mir nicht mal sicher, wie die beiden Löcher dort reingekommen sind, aber irgendwie wohl durch beiden Lagen mit der Schere. Vorne gab es eine Schleife (aus dem gleichen Stoff. Gut, dass ich noch ein Fitzelchen gefunden habe) und hinten habe ich es mit ein paar Stichen einfach zugezogen. JA, ich weiß, man sieht es. Ich bin da echt kein Profi. Aber angezogen fällt es einfach gar nicht auf. Und ich verkaufe die getragenen Sachen nicht, sondern ich gebe ich sie so weiter. Und wer es dann nicht will, der will es nicht. Auch gut.
Dauer: 30 Minuten. Ablagerungszeit: gute 6-12 Monate.





Schließlich noch mein langer Rock. Ein wenig mit Cargomäßig, grün, dünn.... aber zu eng. Ich habe echt lange überlegt, wie ich es anstellen kann, damit ich den wieder tragen kann. Meine Idee ist jetzt sehr unkonventionell, aber funktioniert. Gestern habe ich den Rock den ganzen Tag getragen, rutscht nichts, stört nichts - das kann jetzt ein Lieblingsteil werden.
Ich habe den Reißverschluss "rausgeschnitten". Ja, einfach mit Knopf und die gesamte Blende ab. Dann habe ich das ganze leicht angeschrägt umgenäht. Damit ist die Länge geblieben, der Hosenbund hinten und vorn hat mein Bäuchlein wieder Platz. Da ich eh immer etwas längeres drüber trage, kann das auch genau so schlicht bleiben. Im Zweifel hätte ich wohl ein Bündchen dran genäht.
Dauer? 60 Minuten. Ablagerungszeit: +/-5 Jahre *hüstel*




Von meinen Ufos gibt es jetzt nur noch meinen selbstgenähten Pullover, bei dem der Reißverschluß schief ist, und ein blauer Kapuzenpulli, bei dem das Bündchen durchgefranzt ist. Da weiß ich auch schon, wie ich das retten will (Bündchen ab und neu). Ich kann mich nur noch nicht für eine Farbe entscheiden.

Neu dazugekommen ist eine Jogginghose vom Großen - beide Knie durch - schon wieder. Das muß ich dieses Mal irgendwie verstärken.

verlinkt wird es dann am letzten Donnerstag im November bei Klaudia.

Mittwoch, 7. November 2018

Tasche für die Musikschule

Meine Prinzessin geht jetzt in die Musikschule. Dort lernen sie die Musikinstrumente kennen und sogar schon die ersten Noten. Es gibt ein Notenbuch. Dieses muss sie dann jede Woche mit zur Musikstunde nehmen. Damit es in der Kita nicht weg kommt, oder knickt oder dreckig wird, haben wir es in einen Jutebeutel gepackt. Praktisch, aber nicht wirklich hübsch.

Heute sass ich so mit dem Prinzen bei den Hausaufgaben und hatte eine Eingebung: Tata!

Werbung ist weg. Beutel ist hübsch und praktisch. Der nächste Montag kann kommen.

Wieso sieht das auf dem Bild so schief aus? seltsam....

Schnitt: ohne
Material: Geschenk Jutebeutel mit Werbung, Stoff von Roller
Kosten: unter 1 €
Zeit: 20 Minuten inkl. Bügeln und Zuschneiden
verlinkt: Creadienstag

Samstag, 3. November 2018

Herr Kürbiskopf

Auch wir können dem Drang zu Halloween einen Kürbis zu schnitzen nicht widerstehen.
Meine Freundin hat wieder Kürbisse besorgt (Note: nächstes Jahr bin ich dran!)

Dieses Jahr gab es einen ganz klassischen Kürbiskopf, aber nicht mit so einer arg schaurigen Fratze - schließlich sieht uns der Kopf die nächsten Tage vom Balkon immer beim Essen und Hausaufgaben, Malen und Basteln zu.

Mondaugen und ein vorwitzig Zahn - Ich finde unseren Herrn Kürbiskopf sehr schön. Und im Vergleich zum Todessternkürbis im letzten Jahr, ging dieser auch wirklich schnell.

Der rechte Kürbis ist der erste von meiner Freundin, der zweite (den hat sie dann später allein gemacht) ist dann ein Todesstern geworden *lach*. Ich glaube, man sollte echt vorsichtig sein, was man redet, wenn Kinder um einen drumherum spielen... sie bekommen einfach alles mit. Zumindest bei den wichtigen Stichworten für sie.

In Rücksprache mit meiner Freundin darf ich euch auch den zweiten Kürbis zeigen!

Unseren Todesstern könnt ihr euch gern hier ansehen: Klick.

 Und unseren ersten Kürbis, den wir bei einer Aktion bei real gebastelt haben, kann hier noch einmal "bewundert" werden: klick.