Montag, 28. September 2020

Baumwipfelpad an der Saarschleife


Am 19.09.2020 habe ich mir einen Herzenswunsch erfüllt. Ich war an der Saarschleife. Ich habe den Baumwipfelpfad bewandert. Ich war ganz oben auf dem Turm über Coef. WAHNSINN!

Ich denke, ich will dort schon seit 2 Jahren hin. Letztes Jahr im Oktober habe ich sogar schon einmal ein Hotelzimmer für uns gebucht, dann hat es just an dem Wochenende "junge Hunde" geregnet - schweren Herzens habe ich abgesagt. Hilft ja nichts - ohne Aussicht. Dann war Winter, Läuse, Krankheit, dann Fastnacht, Corona, zu heiß, Besuch, Geburtstage .... Immer war etwas.


Aber jetzt, jetzt hat alles gepaßt - frei, Sonne, 23 Grad, beginnendes Naturschauspielt mit dem Laub. Grandios. 200km Anreise, Parkplatz gefunden und nur kurz anstehen an der Kasse.


1,25 km auf dem Baumwipfelpfad. Ein paar Station zum Entdecken. Highlight war natürlich die Rohrrutsche über dem Abgrund - darunter kein Boden - 10m Luft.... Als Mama sollte man nicht drüber nachdenken.

Rutsche mit "Lichteffekten"
Rutsche über dem Nichts

Leider hat mein Mainzelmann Höhenangst - bis hierhin kam er echt gut, dann musste er leider abbrechen. Es fing ihm alles an zu wackeln und wanken. Es nützt ja nichts. Er hat es aber schon fast bis an den Turm geschafft. Und - mein Held - will es im nächsten Jahr noch einmal versuchen.

Die Kinder und ich sind den Turm hochgestiefelt - WOW - das ist so megabeeindruckend. Der Anstieg wirklich einfach - kinderwagentauglich. Schleife für Scheife. Die Aussicht sensationell. Es gibt sogar Bänke zum Hinsetzen und zum Genießen. OK, das war jetzt für meine Wirbelwinde nichts.

Der einzige kleine Wehrmutstropfen ist eigentlich der: Von oben sieht man einen tollen Spielplatz, ABER dieser Spielplatz ist kostenpflichtig. Wenn man es weiß und einplant, ok. Wenn man nicht damit rechnet und mal eben 20 € dafür zahlen muss, ist es viel Geld. Das sorgte auch kurz für schlechte Stimmung.

 

Wir konnten die Stimmung zum Glück aber schnell wieder umstellen, als wir einen Kurzfilm über Excalibur gedreht haben. *lach*

Übrigens: Just an diesem Wochenende bekam der Prinz aus seiner Schulklasse - der Drachenklasse - den Drachen mit nach Hause. Der Drache macht eine Rundreise zu jedem Kind und kann dort Woche für Woche etwas anderes erleben. Ich würde doch mal sagen, uns ist es gelungen, dem Drachen ein einzigartiges Wochenende zu schenken.

Szene aus unserem Kurzfilm

Sonntag, 27. September 2020

Kindermund: Pandamie

Manchmal sind die Wortschöpfung der Kinder zu süß.

Was haltet ihr denn von

Pandamie?

 

Klingt doch viel harmloser, dick, knuffig, langsam, entspannt.

 

 

Keine Angst, wir nehmen die Corona-Pandemie ernst. 

Wir waschen uns noch regelmäßiger die Hände, 

wir tragen Masken,

wir meiden Menschenansammlungen.

Donnerstag, 17. September 2020

Dreimal kaputt - 2x behoben - 1x offen (und eine erwähnt)

Die Woche läuft nicht so gut für mich. Drei Dinge sind mir kaputt gegangen. Aber immerhin sind zwei Dinge gelöst!

Der Toilettensitz

 

Knutsch-Fischli
 

Ich fange von vorn an, denn das, was wieder gut ist, ist in Wahrheit schon länger kaputt. Vor weniger als einem Jahr habe ich uns einen neuen Toilettensitz gekauft. Mit einem Glubschi-Fisch. Weniger als 10 Monate und der Sitz rutschte wirklich ständig in Loch. Ich hasse sowas. Die Schrauben habe ich wie bekloppt fest gedreht, nix. Als weiter gerutscht. Dabei hatte ich extra ohne "easy close" und nicht "billig" gekauft, weil die anderen auch ständig kaputt gegangen sind. Ich war also durchaus schon vorher von de Thematik genervt. Dann hatte ich vor 10 Tagen glatt den ganzen Deckel in der Hand. Das Scharnier ausgeleiert. *megagrmf*! Das lasse ich mir nicht mehr gefallen. Hersteller angeschrieben, Bilder verschickt und dann wurde mir ein Ersatzscharnier zugesandt. Beim Ausbauen habe ich dann das ganze Ausmaß gesehen: Durch das ständige Verrutschen war bereits das Gummi abgerieben, dann war eine Schraube - bevor ich dran war - bereits totgelutscht (Mein Mainzelmann hat die Schraube am Ende doch besiegen können). Und das Ende vom Lied? RICHTIG: Die neuen Schrauben greifen in den alten Löchern nicht. War ja so was von klar. Und außerdem löst sich bereits die Beschichtung. *mördergrmf*! Wieder den Hersteller angeschrieben. Ich bin höflich geblieben und so wurde ich denn auch tatsächlich höflich behandelt. Wir bekommen einen komplett neuen Sitz zugeschickt. Heut habe ich das gute Stück eingebaut! NIE WIEDER - bis ich den "doffen" (ein Insider!) Fisch nicht mehr ansehen kann.



Echt? Muss ein Sitz nach 10 Monaten so aussehen?

Die Smartwatch

Am Dienstag fahre ich zur Arbeit, stelle mein Rad in den Hof, schließe es an und schaue gewohnheitsmäßig zur Uhr - Uhr? UHR??? UHR?!?!?!?! Uhr weg! Was eine sch *piep*. Als ich mich dann im Zimmer umgezogen habe, tauchte sie doch wieder auf - sie ist in meinem Pulli-Ärmel hängengeblieben. Das Armband ist gerissen. Was soll ich sagen: SCHON WIEDER. Die Uhr habe ich seit 4 Jahren oder so und immer geht zuerst der "Schnupsi" kaputt, mit dem das Bandende fixiert wird und kurz drauf, bricht das Armband von der Uhr. Das ist eine Soll-Bruchstelle. Bisher war es tatsächlich so, dass ich jedesmal die Uhr ersetzt bekommen habe. (Neues Armband kostet 35€, den "Schnupsi" bekommt man übrigens nicht einzeln, deswegen trage ich die Uhr meist sehr stylisch mit buntem Haargummi). Beim letzten Mal wurde mir allerdings kein neuer Kassenzettel ausgestellt. Da werde ich wohl noch einmal hinfahren müssen und mit denen ein wenig diskutieren. Soll man Uhren denn wirklich nur noch ein Jahr tragen? Ich habe keine Lust mich ständig in eine neue Uhr (Smartwatch) mit den ganzen Funktionen einzuarbeiten. Und so eine simple bekomme ich wohl auch nicht mehr - ich brauche ja gar nicht viel Gedöns.


 Ernsthaft? Ist das eine Sollbruchstelle?

Das E-Bike

OK - und mit dieser letzten Geschichte beende ich meinen Auskotzpost

Heute morgen hole ich mein Rad - mein E-Bike - aus dem Schuppen. Das Rad, was ich so liebe, das Rad, wo ich erst Anfang des Monats eine Lobhymne drauf gebloggt habe - ok, es ging auch um Zugvögel....

Ich schalte es an und fahre los - genieße die Aussicht, fahre aufs Feld und denke "Huch, gar nicht eingeschaltet" - nicht schlimm, geht ja erstmal nur bergab. Weiter über die Autobahnbrücke mit der Hammeraussicht.....

Morgens 7 Uhr - Blick nach Mainz

.... Brücke geht bissel bergan, ich denke "Mist, hast du das eben gar nicht richtig angeschaltet?" Ärgere mich kurz, mache ein Foto und fahre weiter - da sehe ich, dass das Licht vom Motor (wo man also ausählen kann, wieviel Unterstützung ich bekommen will) erst blinkt und dann ausgeht. UFF - wieso denn das? Absteigen, zurück und Bahn? oder Augen zu und durch - geht ja erstmal nur bergab. Ich gebe es zu, ich bin viel zu faul, ich fahre lieber Rad, als dass ich bis zur Haltestelle laufe und dann ewig in der Straßenbahn sitze. Auf den Weg zur Arbeit schalte ich also immer wieder den Motor an, er funktioniert kurz und geht aus. Im Büro angekomme, schließe ich das Rad ab und dann sehe ich auch schon.... nix..... Am Hinterrad fehlt was. Auf einmal bin ich unsicher, ob ich das wirklich hatte. Von der Logik (ich habe einen Abnehmer) müsste ja irgendwo an den Speichen ein kleiner Sensor sein. Das Rad von einem Kollegen hat so etwas. Aber wo bekomme ich das jetzt auf schnell her, damit ich mittags heimfahren kann? Und wie heißt das Teil? Und hatte ich es denn überhaupt? Lauter Fragen.

 

Das ist wohl das Teil, was mir fehlen könnte

 Nach der Arbeit bin ich mit dem Rad in zwei Radgeschäfte gefahren. Das erste Geschäft konnte mir immerhin bestätigen, dass ich so einen Sensor gehabt hatte, aber leider hatten sie keinen. Im zweiten Geschäft konnte der Werkstattmensch mir helfen. Er hat mir den Sensor auch gleich angebaut und "eingestellt". Und erklärt, dass es vorkommen kann, dass die Schraube nicht aus Metall, sondern aus Plastik ist und dann brechen kann. EGAL - so kam ich jedenfalls ganz entspannt nach Hause.

Und was soll ich sagen: Am Abend sitze ich auf meiner reparierten Hollywoodschaukel und finde den Speichensensor! Liegt einfach auf dem Boden. Und besteht fast nur aus Plastik und ist wirklich gebrochen - gut, dasss ich direkt einen neuen kaufen konnte.

Mein Spielverderber: Speichensenor

Ehrlich? Wieso wird minderwertiges Material bei einem teuren Rad verwendet? Ersatz inkl. Einbau waren 5€.... 


Mir geht es jetzt besser - ich hoffe, ich habe niemanden die Laune verdorben. Seht es positiv: 2 von 3 sind gelöst - das ist doch eine gute Quote.

Montag, 14. September 2020

Kindermund: Spermlinge und zerbrochene Eier

Mit knapp 10 Jahren ist der Prinz aufgeklärt. Nein, eigentlich bereits viel früher - kindgerecht in kleinen Happen kommen immer mehr Details dazu. Genau so viel, wie es gerade zur Situation und zum Wissensdurst passt.

Aber jetzt kommt wirklich der Brüller: Seine Spermlinge sind seine Babys. Und seine Spermlinge sind wichtiger als die Eizellen der Frau, denn ohne Spermling geht es nicht. Und wenn zwei Spermlinge gleichzeitig bei der Eizelle ankommen gibt es Zwillinge.

 

Spermlinge - wie süß ist denn das? Nie wieder werde ich das Wort Sperma in den Mund nehmen. *kicher*

 

Erschreckend war allerdings nur sein Gedanke, dass er ja nur zwei Kinder bekommen kann. 

Ich war ein wenig verwirrt, wie er darauf kommt. 

Er erklärt es mir, er kann in seinem Hoden(sack) nur zwei "Eier" fühlen. 

Ich erkläre ihm, dass das normal ist und nahezu bei jedem Mann auf der Welt. 

Aber er sagt: Damit die Spermlinge zur Eizelle gelangen können, müssen die "Eier" aufgebrochen werden. *schluck* Wie gruselig ist das *Augenaufreiß*. 

Zum Glück ist es ja nicht wie bei einem Spiegelei (was er übrigens schon allein mit wachsender Begeisterung kocht)! Ich habe ihm dann die Details zu Hoden und Samenleiter erklärt - er war beruhigt, möchte aber dennoch nur zwei Kinder. OK - damit kann man doch erst einmal leben.

Dienstag, 1. September 2020

Vom beginnenden Herbst und Radfahren

... kommt es mir nur so vor, oder fehlt inzwischen einfach dieser leichte Übergang vom heißen Sommer in den Herbst?

Zeit für Übergangsjacke

Zeit sich an die nächtliche Kühle und an die angenehme Wärme am Tag zu gewöhnen

Zeit den Garten in seinem Tempo auf Herbst einzustimmen

Zeit übers Feld zu laufen und über die abgeernteten Felder  zu sehen

Zeit die Weite zu genießen

Zeit zum Durchatmen

 

Seit Corona fahre ich nicht mehr mit der Straßenbahn auf die Arbeit, sondern ich nehme das Fahrrad. OK, ein E-Bike. Das habe ich mir im Herbst vorm Umzug gekauft - also bevor feststand, dass wir umziehen. Es stand zur Wahl: gar nicht radeln oder mit E. 

Radfahren ist meine Passion. Ich mag aber weder Berge noch Wind, ich liebe es einfach lautlos gleichmäßig zu treten und nur ans Atmen zu denken. Einatmen, treten, ausatmen, weitertreten. Da will ich nicht bremsen oder aufpassen - nur fahren. Den Wind spüren. Wenn die Strecke klar ist, schon oft genug gefahren, perfekt. Ansonsten kann es auch passieren, dass ich mich treiben lassen und erst nach einer Stunde realisiere, wo ich bin. Ist durchaus spannend.


Ähm, ja, wie bin ich denn nun hierhin gekommen? Ach ja: Berge - meinetwegen auch Hügel oder Bodenwellen. Ich wohne auf einer solchen Erhebung. Jeden Tag 124 Höhenmeter rauf. Sicher, es geht auch ohne. Nur, ich war dann hinterher locker eine Stunde am Schwitzen und zu nichts zu gebrauchen. Mit zwei Kindern habe ich da einfach nicht die Zeit für. (Übrigens: inzwischen bin ich 7451 Höhenmeter rauf geradelt, das klingt schon deutlich beeindruckender als 100 Höhenmeter am Tag. SO!)

Für die Statistiker: 

2018 bin ich 233km und 2003 Höhenmeter gefahren (Das ist die Höhe des Brandstein im westlichen Teil der Hochschwabgruppe.)

2019 bin ich gar nicht gefahren, beim Umzug ist mein Ladekabel für immer verschwunden *grmf*, ich habe mich lange geweigert ein neues zu kaufen, weil ich immer noch gehofft habe, dass es auftaucht. Aber auch jetzt 600km später, immer noch kein altes Ladekabel.

2020 bin ich bereits 640km gefahren und 5448 Höhenmeter. (Bei 5448m lade ich übrigens auf der Spitze des Bogda Feng (China) *lach*)

Als ich heut morgen losgefahren bin - aus unserer Straße raus, Blick aufs abgeerntete Feld, Weitblick, Wolken und ein Streifen Sonne dazwischen - fällt mein Blick gleich auf ein kleines Vogel-V am Himmel. Ich kann nicht anders. Vogel-V wird beobachtet. Diese Strukturen, diese Disziplin. Das war heut sicherlich nur Training, der Schwarm war viel zu klein - es war nur 12 Vögel. Aber es ist ein  Zeichen. Ein Zeichen für den Beginn einer neuen Jahreszeit. Ein wehmütiges Durchatmen und dann bin ich auch schon flott die lange Abfahrt hinuntergesaust - Wind um den Ohren, Tränen in den Augen, frische Luft in der Lunge - JAWOHL, das ist meins. Da kann ich entspannen. Da kann ich mich morgens freuen. Da geht mir das Herz auf. Da kann ich mich für den Tag stärken.


Und welches Lied hatte ich heut wohl im Kopf? LOGO - Thees Uhlmann: Zugvögel

 
aus dem Lied: 
...und wir schauen in den Himmel
denn bald ist es soweit 
in jedem Jahr auf diesem Platz zur gleichen Zeit
bilden Zugvögel ein V am Firmament 
und wir schauen ihnen nach 
bis man das V nicht mehr erkennt