Mittwoch, 16. August 2023

Fahrradstatistik im Juli

Ich fasse den Juli mal kurz zusammen:

HEISS und NASS

Er war zu heiß. Viel zu heiß. Nicht nur für mich, sondern bestimmt für 90% der Bevölkerung. Es war zu lange über 30 Grad und es wurde noch nicht einmal in der Nacht wirklich kühl und ging unter die 20 Grad. So konnte ich zwar endlich morgens ohne Jacke fahren, dafür wusste ich aber nicht mehr, was ich noch alles ausziehen darf (ohne wegen Erregung öffentlichen Ärgernisse in Handschellen abgeführt zur werden).

Und nachdem diese heiße Phase vorbei war, fing es an zu regnen. Mal mehr, mal weniger stark. Mal mit Wind, mal ohne. Dummerweise direkt bei Ferienbeginn. Sprich: die Kids und mein Mainzelmann konnten ohne schlechtes Gewissen in der Bude hocken und nichts tun.

Aber mal ehrlich: NICHTS tun, gar nichts, nur Handy daddeln oder am PC hocken. Das geht mal gar nicht! Und soooo viel hat es ja dann doch nicht geregnet. Es gab immer mal wieder Lücken. Außerdem war es ja dabei nicht kalt. Und aus Zucker sind wir ja schließlich auch nicht.

Vor die Wahl gestellt: "Möchtest du lieber bei 40 Grad in der abgedunkelten Bude hocken und schwitzen oder lieber durch den Regen in Pfützen springen?!" - entscheide ich mich ganz eindeutig für letzteres!

Was mich erstaunt: Für mich stellt sich nach 3 Jahren täglich zur Arbeit radeln gar nicht mehr die Frage, ob ich nicht doch Bus fahren soll (Oder ein zweites Auto kaufen). Es ist gesetzt, dass ich Radel und ich freu mich da wirklich drauf.

Außerdem hat mich meine Lieblingskollegin nun schon zweimal morgens MIT DEM RAD abgeholt. So konnte ich ihr ein wenig von meiner Leidenschaft dem Geocaching zeigen. 

Mein Lieblingsmotiv hat sich diesen Monat versteckt. Drumherum wurde es wirklich Dschungel - weder Kreuz noch Bank zu sehen. Und wer auf der Bank sitzt, der ist gut versteckt. Wenn die Sonne schon zu stark scheint, kann ich gar nicht mehr fotografieren. 




 
... mal am Abend, mit Regenbogen...

Und dann war das Feld geerntet


 

Auch ein schönes Bild - auf dem Heimweg. Glaubt mir, ich habe richtig heftig in die Pedale getreten und habe es geschafft. 5 Minuten später: Wolkenbruch

Und hier habe ich mich beeilt wie eine wilde Spaghettinudel, da ich aber einmal im Radgeschäft anhalten musste, da ich einmal die Kette wieder einfummeln musste, da ich einen Anruf annehmen musste - habe ich es am Ende nicht geschafft. Die ersten dicken Tropfen erwischten mich knapp 500m vorm Ziel. Erst wenige, dann sehr schnell viele. Rad geparkt, Schuppen auf, Rad rein - und da stand ich dann. 10m bis zur heißen Dusche - durch einen ordentlichen Schauer.

Hauptbahnhof Mainz

Bei 37 Grad bin ich auf dem Heimweg dann trotz E-Bike ins Schwitzen gekommen. So habe ich mein Wasser nicht nur getrunken, sondern auch für die Tour de France trainiert: Wasser über den Kopf verschütten - zur Abkühlung. *lach*

Zottellotte trainiert für die Tour de France
 

Training für die Tour de France - das Wasser über den Kopf bekomme ich schon hin, die Sache mit dem Ausdruck im Gesicht bedarf noch einiger Übung.

... und immer gut gelaunt

... auch wenn sich der "Traum" der Tour de France niemals für mich erfüllen wird.

Es gab einige Gewitter. Ich werde ja vom Gewitter wach. Zumal wir bei den Temperaturen ja mit Fenster auf schlafen und diese dann geschlossen werden müssen, damit es nicht rein regnet. In der einen App konnte ich schön sehen, wie die Gewitterzelle über uns hinweg gezogen ist.

UND dann passierte etwas schreckliches. OK, vielleicht nicht schrecklich, aber etwas langwieriges. Hier hatte ich den Anfang schon einmal geschildert. Mein e-Bike hat ja nun schon den einen oder auch anderen Kilometer geleistet. Da kann es durchaus zu Verschleiß kommen. Bei mir sprang schon langer die Kette immer mal wieder ab, wenn ich den 7. Gang nutzen wollte und nicht "vorsichtig, liebevoll, mit Vorankündigung" geschaltet habe. Ich hatte die Faxen dicke und habe das Rad in die Werkstatt gebracht. Die Kette und die hintere Kettenkassette sollten getauscht werden. Das sollte zwei Tage dauern. Dann der erste Anruf: "Das Rad ist zu dreckig, wir müssen es putzen. Das kostet aber extra." Klar, macht das. Ist mir eh zu warm zum putzen. Am nächsten Morgen wieder ein Anruf: "Wir haben festgestellt, dass nicht die Speichen locker sind, sondern dass die Felge mehrere feine Risse hat. Wenn wir das wechseln dürfen, empfehlen wir auch gleich einen neuen Mantel und Schlauch und natürlich neue Bremsklötzchen." Ja, kein Problem. Macht das! UPS: doppelter Preis. Aber was soll´s, Sicherheit geht vor!


Dann konnte ich mein Radl endlich abholen - 3 Tage Bus fahren hat mich schon sehr genervt. Ich fahre heim und bemerke schon ein Knacksen. Ein neues Knarzen. Klar, das muss sich erst einfahren. Nein, denkste Puppe. Am nächsten Morgen fällt mir erst die Kette runter. Gut, das kenne ich schon, entsprechend bin ich bei jeder Fahrt ausgerüstet. Aber danach wird es richtig schlimm, bei JEDEM Anfahren ratscht die Kette über das vordere Zahnrad. VERDAMMT, aber auch. Die hatten doch in der Werkstatt eine Probefahrt gemacht. Deswegen musste ich doch extra einen Tag länger aufs Rad warten.

Also wieder in die Werkstatt.


Das Ersatzteil muss bestellt werden. Nach 5 Tagen dann die Ernüchterung: Fischer liefert nicht - ausschließlich an Vertragswerkstätten (und diese sind leider nicht in der näheren Umgebung und auch nicht mit der Bahn erreichbar). Also mit dem nicht einsatzbereiten Rad abgeschoben. Fischer bietet dafür aber einen Vor-Ort-Service an. Nur telefonisch sind sie nicht zu erreichen, immerhin klappte der Kontakt per E-Mail. WOW, schon am Abend eine Reaktion: "Es klinge nach Garantie und Gewährleistung".  Dabei hatte ich mit keinem Wort was von Garantieanspruch erwähnt. Nach 6 Jahren würde ich auch nie auf die Idee kommen. Dennoch habe ich wie gefordert, den Kaufvertrag und weiteren Informationen zugesandt. Aber auch dort mahlen die Mühlen langsam. Nach 5 Tagen erst die Nachricht, dass es zur Verzögerung kommt, weil die Auftragslage so dicht ist. Danach ein Anruf, dass sich ein Techniker in den nächsten 10 Werktagen mit mir in Verbindung setzen wird - ZWECKS Terminabsprache. Leider habe ich noch bis morgen Wartezeit. Erst dann sind die 10 Werktage um. Also halte ich artig die Füße still und warte. Zum einen weil ich Urlaub habe und zum anderen, weil die weltbeste Kollegin mir ihr Falt-E-Bike ausgeliehen hat!

Danke Ingrid für dein Rad!

Es ist schon eine Umstellung - von einem 28Zoll-Rad auf ein 20Zoll-Klapprad umzusteigen.

ABER nun zu den knallharten Fakten: Trotz Hitze, trotz Regen, trotz Werkstatt, trotz (ne, DANK) Leihrad habe ich es im Juli auf sagenhafte 267 km geschafft!

Januar 2023:     256,2 km

Februar 2023:   221,6 km

März 2023:       198,3 km

April 2023:       183,0 km

Mai 2023:         243,7 km

Juni 2023:         209,7 km

Juli 2023:          267,0 km

Aufstellung über die ganzen Jahre:

  • 2018:       233 km
  • 2019:           0 km
  • 2020:    1.424 km
  • 2021:    2.064 km
  • 2022:    3.137 km
  • 2023:    1.706 km (vorläufig)