Schulprojekt: Hühner

Zum Ende der Grundschulzeit meiner Prinzessin zog die Schule um. Ich hatte aufgrund der bisherigen Verzögerungen gehofft, dass es sie nicht mehr "erwischt". Das alte Schulgebäude wurde abgerissen und wird nun komplett neu gebaut. Damit der Schulbetrieb nicht so arg gestört wird, zog die Schule mit Pauken und Trompeten in eine Containerschule. Dummerweise (ok, ich komme gleich noch drauf, ob es wirklich dummerweise ist!) musste die Prinzessin das letzte Schulhalbjahr in einer Containerschule verbringen.

Tja, ist das nun wirklich dummerweise? Ich habe mir das schrecklich vorgestellt. Kalt, unpersönlich und provisorisch eben. Aber ich habe mich getäuscht. Nachdem ein paar "Kinderkrankheiten" der Container ausgeräumt waren (Wasserschaden in der Halle, ein spritzender Wasserhahn im Klassenraum, der loslegte, wenn sich die Schüler gemeldet haben), wurde es richtig toll. Grün und liebvoll gestaltet ist der Schulhof. Es gibt ganz tolle neue Klettergrüste an mehreren Stellen. Die Wege sind geschwungen. Die Flächen gepflastert. Es gibt grüne Inseln mit Bäumen, tolle Bänke - einander gegenüber, mit Rückenlehne oder ohne, sogar mit Tischfläche. So einen Pausenhof hätte ich auch gern gehabt.

Und die Lehrerinnen kamen auf die Idee, diese grünen Inseln zu nutzen. Da sie für später erhalten bleiben sollen, wurden sie von einem hübschen Zaun eingezäunt. Die Fläche dahinter toll anzusehen, aber "quasi" nutzlos. So kam es dann zu der Idee hier für Hühner zu mieten. Da ich die Idee wirklich toll finde, findet ihr hier den Link.(Werbung ohne Auftrag und ohne Bezahlung)

An einem Samstag morgen wurden die Hühner aus dem Taunus in die Schule gebracht. Obwohl es freiwillig war, ist die Hälfte der Klasse zum Teil mit den Eltern zur Schule gekommen, um bei der Ankuft der Hühner dabei zu sein und zu helfen.

Drei Hennen sind in die grüne Insel eingezogen. Sie heißen Henriette, Daisy und Einstein. Sie sind zahm, sie picken Futter aus der Hand, laufen nicht weg und lassen sich sogar berühren und hochheben.

Damit die anderen Schüler informiert sind, wurden rundum den Zaun Schilder in der Klasse gefertigt und aufgehängt. Ab der zweiten Woche dürfen jeden Tag ein paar Schüler aus den anderen Klassen mit in die grüne Insel. Sie bekommen dann erklärt, was Hühner fressen und wie sie leben. Live und in Farbe. Da werden Erinnerungen geboren und Wissen anschaulich vermittelt.

Hier ist noch das erste Bild von den Hühnern, dass ich noch auf dem Wagen geschossen habe.

Was soll ich noch schreiben? Seitdem die Hühner da sind, laufen bzw. fahren die Kinder zeitiger in die Schule, weil sie nach den Hühner sehen wollen, weil sie die Eier einsammeln wollen, weil sie die Hühner füttern wollen, weil sie den Stall sauber machen wollen, weil sie frisches Wasser geben wollen, weil sie einfach Zeit bei den Tieren verbringen wollen. Sogar am Wochenende gehen die Kinder nun in die Schule. Sie genießen die Zeit mit den gefiederten Freunden auf Zeit in vollen Zügen.

Der Funke ist sogar zu meinem Prinzen übergesprungen. Klar, er liebt Tiere auch sehr. Bei Hühnern war ich mir unsicher. Aber er kam freiwillig am Abend mit, damit er die drei live sehen kann. Er hat direkt danach sogar ein Video von und mit den Hühnern gemacht (aber auch mit allen Kindern, die dabei waren - von daher ist und bleibt dieses Video privat!).

Ne, die Buffy kann leider nicht näher an die Hühner. Sie würde vor Freude laut bellen und versuchen mit den Hühnern zu spielen. Das muss nicht sein. Außerdem gibt es tatsächlich eine Schulkatze. Keiner weiß, wo sie eigentlich wirklich wohnt (vermutlich im Stall nebenan). Und auch die Katze ist den Abend noch dort rumgestromert.