Donnerstag, 29. August 2024

Ausflug Schloß Waldthausen

Kennt ihr solch Orte, die man einmal sieht und die direkt eine Faszination auf einen ausüben.

Bei mir ist einer dieser Orte das Schloß Waldthausen. 

Schloß Waldthausen

Ich kannte eigentlich nur das Schild vom Vorbeifahren. Irgendwann durfte ich einmal von Arbeit zum Vergabetag dort die Anwesenheitsliste führen. Ich bin dort hingefahren, geparkt und den Hauptweg rein gelaufen - BÄM - um mich war es geschehen. Seitdem fahre ich dort mehr oder weniger regelmäßig hin, zum Spazieren, zum Flanieren, zum Entdecken, zum Fantasieren und ja auch zum Geocachen. Bei einem der Ausflüge habe ich dann einen Mann von der Security getroffen. Das Schloß Waldthausen steht nämlich zum Verkauf. Es gab tatsächlich schon mehrere Interessenten. Die einen wollten daraus ein Altersheim machen, die anderen ein Internat bzw. eine internationale Schule. Allerdings gibt es halt Auflagen, die nicht so ganz einfach umzusetzen sind. Beispielsweise soll das Gelände weiterhin frei zugänglich sein. Aber auch geschichtliches rund ums Schloß Waldthausen habe ich erfahren. Von der wirklich gigantischen Größe des dazugehörigen Geländes (95 Hektar), von den Gebäuden die dazu gehören (Schloß, Gästehaus, Großküche, Restaurant, Bowling-/oder Kegelbahn, Weinstube, Tennisplatz, Pförtnerhaus und noch weiteren Gebäuden), von den verschiedenen Räumen (Speisesaal, Tanzsaal, Turmzimmer). Na klar, das Turmzimmer hat mich besonders interessiert. Hier ist Freiherr Martin Wilhelm von Waldthausen hoch gestiegen und konnte seine Schiffe auf dem Rhein fahren sehen. Immer wenn eines seiner Schiffe vorbei fuhr, hat er die Glocke geläutet. Und sollte ich diesen Mann noch einmal treffen, hat er mir versprochen, dass er mich mit ins Turmzimmer nimmt. Auch die Terrasse bzw. der Balkon haben ihre Geschichte. Wenn seine Frau Gäste empfangen wollte, die die prachtvolle Eingangsallee entlag kutschiert oder gefahren wurden, stand seine Frau zuerst auf der Terasse. Allerdings wirkte sie auf der riesigen Terasse winzig und so wurde kurzerhand ein zweiter Balkon für die Begrüßung daneben gebaut. Ich hätte mich so gern noch stundenlang mit dem Mann unterhalten können. Er hatte so eine tolle Stimme und er hat so interessant erzählt, leider musste er weiter arbeiten und so haben wir uns verabschiedet.

Eingangspforte

Nach so viel "BlaBla" zeige ich euch natürlich auch noch ein paar Fotos. Diese sind bei einer abendlichen Gassirunde mit meinem Mainzelmann entstanden.

Allee zum Schloß - ein wenig zugewachsen
Haupteingang mit Terasse und rechts daneben dem "Begrüßungsbalkon"

Da das Gebäude - für lächerlich wenig Geld - zu kaufen ist, habe ich mich einmal als Schlossherrin versucht zu präsentieren. Wobei ich allerdings bereits im Gespräch mit der Security herausbekommen habe, dass nicht der Kaufpreis das Problem ist, sondern der Unterhalt und die anstehenden Reparaturen und Investitionen. Rein, damit die Gebäude nicht vollkommen auskühlen müssen monatlich 250.000 Euro in die Hand genommen werden. Das sind Summen, die ich mir gar nicht mehr vorstellen kann. Andererseits, wenn ich die Weinstube reaktiviere, jungen Künstlern die Möglichkeit gebe aufzutreten, die Bowlingbahn vermiete, Übernachtungsmöglichkeiten anbiete, vielleicht sogar den Tennisplatz wieder bespielen lasse, in der Gaststätte namhafte Köche kochen lasse, das neue Büroglasgebäude als Imagegebäude für Unternehmen anbiete, Hochzeiten auf dem Gelände feiern lasse, den Pferdestall wieder eröffne, für die Gartenpflege Ausbildungsplätze anbiete und so nicht nur die Pflege, sondern auch gleich noch künstlicherische Elemente mit aufnehmen könnte,..... jajajaja... da sind sie wieder die Träume. Wenn ich nur ein wenig mehr Spielgeld hätte, ich wüsste ganz genau, was ich alles machen wollte. Vielleicht muss ich mich einfach mit anderen zusammen tun und gemeinsam das Schloß Waldthausen aus seinem Dornröschenschlaf reißen.


Kunst findet sich überall auf dem Gelände. Hier mal ein kleiner Einblick.


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