Sage: Der Riese Ekko

In Wiesbaden gibt es heiße Quellen. Wenn die Natur etwas wunderbares hervorbringt, sind die Sagen und Legenden nicht weit.

Rund um Wiesbaden lebte einst der Riese Ekko. Er liebte die Ruhe und fühlte sich durch die Drachen aus dem Taunus gestört. Damit er wieder seine Ruhe finden konnte, wollte er den Drachen erschlagen. Der Drache war aber viel zu schlau und flink noch dazu, so konnte Ekko ihn nicht finden. In seiner Wut rammte er seinen Speer voller Zorn in den Boden. Sofort vernahm er ein unheimliches Geräusch. Er hielt es für das spöttische Lachen des Drachen und zog seinen Speer aus dem Erdreich. Sofort sprudelte heißes Wasser aus dem Loch und verbrannte ihm die nackten Füße. Das machte ihn natürlich noch wütender. Das kochende Wasser konnte ja nur durch einen Drachen entstanden sein. Der Riese Ekko stieß noch einmal seinen Speer tief in die Erde. Dabei traf er genau auf die heiße Quelle. Ein Strahl kochend heißen Wassers traf ihn mitten ins Gesicht. Der Riese Ekko verlor sein Gleichgewicht und fiel hin. Seine Hand sank dabei tief in den weichen Boden. Der Riese Ekko rappelte sich auf und floh fluchend aus Wiesbaden. 

Der Abdruck seines Armes und seiner Finger ist aber bis heute noch zu sehen ...

So entstanden der Sage nach Wiesbadens Täler, Hügel und Thermalquellen. Der Abdruck der Mittelhand ist der Wiesbadener Kessel. Daumen, Finger und Unterarm bilden die Bachtäler von Rambach, Schwarzbach, Dambach, Kesselbach, Wellritzbach und Salzbach. Und dort, wo der Riese seinen Speer in den Boden stach, sprudelt seitdem das heiße Wasser aus der Erde.

Und der Speer? Den kann man noch heut bewundern:

 

(frei nach "Die Sage vom Riesen Ekko")

 

P.S.

Bei meiner Recherche bin ich auf die Seite des Ekko Verlages gestossen. Auch hier ist die Geschichte veröffentlicht. Die gefällt mir sogar noch besser. Denn hier steht, dass der Riese Ekko sich gesorgt hat, dass der feuerspuckende Drache die Wälder des Taunus in Brand setzen könne, für die Suche nach dem Drachen nahm der Riese all seinen Mut zusammen. Und hier ist zu erfahren, dass er 27 mal mit seiner Lanze in den Boden gestossen hat, so sind dann die ganzen heißen Quellen rund um Wiesbaden entstanden.