Samstag, 18. Januar 2025

Afrikanische Schweinepest (ASP)

Nun ist sie also da: Die Afrikanische Schweinepest.

Vor gut zwei Jahren habe ich bei meinem alten Arbeitgeber noch Protokolle und Anweisungen geschrieben (nach Diktat), was getan werden muss, um die ASP zu stoppen, wenn sie denn kommt. Es wurde in den Sitzungen, in denen ich teilweise Protokoll führen durfte, hitzig diskutiert, wer wann was vorzuhalten, aufzubauen und zu kontrollieren habe. Ob dies mit Drohnen erfolgen kann oder alles zu Fuß erledigt werden muss. Natürlich ging es hier immer auch ums Geld und um Personal, aber auch um Lagerraum und Material. Vor drei bis vier Jahren, als die ASP das erste Mal dienstlich bei mir auftauchte, klang das alles noch ziemlich weit weg. Ich denke, es hat nie jemand damit gerechnet, dass die ASP wirklich nach Rheinland-Pfalz kommen wird. 

Zuerst kam ich mit der Afrikanischen Schweinepest bzw. deren Auswirkungen in Hessen im Herbst letzen Jahres in Kontakt. Hier wollte ich einen Weg entlang gehen, einen kleinen Trampelpfad. Dieser Pfad endete plötzlich an einem Weidezaun für Strom. Ich war verwundert. Vorn die Straße, die ich überqueren wollte, hinter mir definitiv offen, denn ich bin nirgendwo über einen Zaun gestiegen, nach rechts und links quasi unendliche Weiten Stromzaun. Und nu? Ich bin eine Weile am Zaun entlang gestiefelt, dann war´s mir zu doof und ich bin an einer flachen Stelle mitsamt Hund über den Zaun gesprungen. Ich wusste tatsächlich nicht, dass es etwas mit der Afrikanischen Schweinepest zu tun hat. Diese Erkenntnis kam später. Dann sah ich auch immer öfter neben der Autobahn aufgebauten Weidezaun.

Heute morgen bin ich Gassi gegangen. Das erste Mal seit einer Woche, dass ich wieder bei uns übers Feld gestiefelt bin. ZACK - plötzlich steht so eine Weidezaun auch bei uns. Wir befinden uns in der Sperrzone 2 (infizierte Zone). Damit gilt bei uns von nun an Leinenpflicht für Hunde, Jagdverbot und auch Veranstaltungen (Messe, Versteigerungen, etc.) mit Schweinen sind untersagt. 

Ich bin darüber doch erschrocken. Zum einen, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, dass mitten der Obstbäume bei uns Schweine leben, und zum anderen, weil ich so plötzlich mitten drin bin. Und irgendwie habe ich keine Informationen mitbekommen. Kein Infoschreiben im Briefkasten, keine Plakate, nichts über Facebook, Radio, Klatsch & Tratsch. Die Tageszeitung habe ich zuletzt nicht so regelmäßig gelesen, hier kann ich nicht sagen, ob es Informationen gegeben hat.

Noch ist wohl bei uns auf dem Zaun kein Strom drauf, aber das ist dann wohl nur eine Frage der Zeit. Vielleicht wird der Zaun schon im Laufe des Tages "scharf" geschaltet. Dann muss ich aufpassen, dass Buffy nicht dagegen schnüffelt. Das ist ihr nämlich tatsächlich schon zweimal passiert und sie hat mich dann immer sehr vorwurfsvoll angesehen. Dabei bin ich doch absolut unschuldig. 

Ich habe eben auf der Homepage des Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobiltät nachgelesen, dass dieser Zaun - die Sperrzone - ein Jahr lang aufrecht erhalten wird. Der Zaun wird erst dann abgebaut, wenn mindestens 12 Monate innerhalb dieser Zone kein ASP-positives Tier gefunden wird.  

Und auf der Seite der Kreisverwaltung Mainz-Bingen habe ich auch eine Begründung gefunden. Dort heißt es, dass man mit dem Elektrozaun verhindern möchte, dass sich die ASP im Lennebergwald ausbreitet. Sogar ein Datum habe ich gefunden, seit Ende November 2024 gilt mein Zuhause als Sperrzone 2. 

Jetzt heißt es: Zäune bauen, Hunde anleinen, Wegsperrungen beachten, damit der Erreger der ASP ausgerottet werden kann. Die Prognose lautet: 2 Jahre Einschränkungen. Das klingt erstmal furchtbar lang.


 Hier noch ein paar Fotos dazu, allerdings erst vom nächsten Morgen.




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