Samstag, 8. Juni 2019

Wohnzimmer bekommt einen Boden

Wie ich schon mal sagte,.... wir haben uns im neuen Haus bei ganz vielen Sachen spontan umentschieden. Es war nicht nur die Küche, die doch rausgeflogen ist, sondern auch der Boden im Wohnzimmer, die Tapete und die Decke. OK, der Boden ging eigentlich nur raus, weil der Handwerker meinte, man könne ihn nicht noch einmal abschleifen. Aber leider hatte er an den Terassentüren vorn und hinten einen Wasserschaden. Und das ging leider mal gar nicht. Die Holzdecke wollten wir eigentlich einfach nur weißeln. Aber auch das war nicht soooo einfach, da die Decke schlecht verlegt worden war und die Feder teilweise ganz schöne Lücken hatten und teilweise hing die Decke schief. Es war nicht klar, ob sich die Befestigung gelöst hat oder ob damals einfach zu viel am Bau getrunken worden ist. Tja, und als die Decke raus war, fehlte natürlich ein Stück Tapete - kurzerhand kam sie auch noch ab. Was soll´s. Wir waren damals eh so im Zeitdruck - hatten 6 Wochen für den Umzug geplant und nur mit Streichen und dann kamen Entkernen vom Boden, Decke, Wand zur Küche, Küche mit dazu.... Hey.... was soll´s. Man weiß ja für was und die Zeit wird umgehen.


Wir haben dann einen befreundeten Maler, der uns das Wohnzimmer tapeziert und gestrichen hat. Den Boden haben wir auch angefangen zu verlegen. Mein Mann wollte unbedingt PVC-Laminat. Was schönes war schnell gefunden, aber dann mußten wir den Boden online bestellen, weil alles andere im örtlichen Geschäft mit Lieferung länger gedauert hätte. Irgendwie schräg - aber die Zeit rannte uns weg - wir waren inzwischen 7 Tage vor Umzug. Dann sollte der Boden noch liegen und der Freund, der uns hier helfen wollte, ist - nunja - "speziell". Ja, ich glaube das ist ein gutes Wort. Er weiß vieles und alles, hat zu allem eine Meinung, kann sie aber wunderschön äußern, er redet gern, er macht gern und gut, aber allein. Er ist nicht unbedingt schnell, seine Meinung revidiert er nicht so gern, auch wenn er mal auf dem Holzweg ist, manchmal ein wenig erstreut. Ein ehrlicher Kerl, aber halt speziell und dadurch auch mal anstrengend. Also, wir haben mit ihm gewerkelt, kamen in zwei Tagen aber irgendwie nicht wirklich voran. Die ersten 6-8 Bahnen lagen! Das war am Donnerstag, am Freitag war der Umzug geplant. Dann konnten plötzlich die Freitagshelfer nicht mehr. Also umdisponiert und Freitags gepackt wie die Ochsen. Samstag dann der Umzug - Wohnzimmer nicht fertig. Die Möbel vom Wohnzimmer kamen erstmal alle in eine Ecke. Der Rest vom Umzug lief deutlich schneller als gedacht - die fleißigen Helfer haben geschnappt, was nicht niet- und nagelfest war - es war viel schnelller alles hier, als ich mir das hätte vorstellen können.

Die erste Nacht kam, wir hatten das Bett noch nicht aufgebaut - Matrazenlager am Boden. Eine Nacht geht das. Auch mit Kindern. Und dann wurde es sooooo verflucht kalt. Es war eiskalt. Wir hatten das Fenster zu, den Rollladen unten, die Tür geschlossen, lagen zu viert auf den zwei Matrazen und haben gefroren! Wer mich kennt, weiß, dass ich immer Fenster offen habe und meist auch die Türe. Ich bekomme sonst Beklemmungen. Aber da habe ich so gefroren.

Was soll ich sagen? Die Heizung hat gestreikt. Sie wurde und wurde einfach nicht warm. Ich habe alle Heizkörper entlüftet. Ich habe die Heizung hoch gedreht. Ich habe Wasser nachgefüllt - UND konnte quasi zusehen, wie der Wasserdruck wieder abgesunken ist! Was für eine Scheiße! und das am Wochenende! Die Nacht von Sonntag auf Montag haben wir wieder gefroren. Morgens die Kinder zur Schule gebracht und dann auf den Heizungsmonteur gewartet. Die Heizung ist ok! Das ist ja schon mal gut, hier war nur das Thermostat verstellt. Ich wußte bis dahin nicht einmal, dass wir ein Thermostat haben.

Nun galt es herauszufinden, wo das Wasser hin verschwindet. Am nächsten Tag kam dann die Leckortungsfirma. Die hat auch wirklich schnell die Quelle allen übels gefunden. Die dekorativen Löcher habe ich ja hier schon einmal gezeigt. Diese Löcher haben uns dann verflucht lange begleitet und auch die Bautrockner - inkl. Staub und Lärm. Baustopp für die Küche und Fenster. Und natürlich mußte der Boden wieder raus. Das Loch im Heizungsrohr war genau unter den paar Bahnen, die wie schon verlegt hatten.

Glück im Umglück: Wir hatten das Wohnzmmer noch nicht eingerichtet. Der Boden war noch nicht fertig verlegt. Schlimmer wäre es wohl gewesen, wenn das erst im Herbst mit dem ersten Heizen aufgedrehten wäre. So gab es verflucht oft Essen von außerhalb. genossen im Bett, denn die Couch war ja nicht nutzbar oder der Esstisch oder das Wohnzimmer. Leider im Winter halt auch nicht die Terasse. Aber was sind schon 6 Wochen..... Die Bautrockner kamen weg. Die Fenster könntn eingebaut werden, die Küche wurde geliefert. Und dann kam mein Mann ins Krankenhaus, während die Versicherung noch rumgezackert hat, was sie nun bezahlen und wann die Löcher geschlossen werden. Von dem Boden verlegen wollten die dann gar nichts mehr wissen. Der Alltag ging auch ohne Mann weiter, Prinz in die Schule, Prinzessin zur Kita, ich war 4 Wochen krank geschrieben, aber auch dann mußte ich wieder arbeiten, Zirkus mit der Versicherung, dann kam noch dazu, dass der Prinz Versetzungsgefährdet ist - wohl aufgrund einer Leserechtschreibschwäche oder ADHS (IQ-Test hatten wir mal machen lassen, hochbegabt ist er nicht, nur sektionenhochbegabt - aber wer ist das nicht?!) Dazu die Ängste, wie lange der Mann im Krankenhaus bleiben muß, wie lange er auf der Intensivstation bleibt, wann er nach Mainz verlegt werden kann, bleibt die Dialyse dauerhaft - Ein Zustand, wo ich einfach nur noch "funktioniert". Was bliebt mir denn auch anderes übrig? Aber ich muß mich hier an der Stelle wirklich bei allen bedanken, die zu mir, zu uns gehalten haben - ich habe so viel Unterstützung erfahren. Freunde, die mir mal die Kinder abgenommen haben. Freunde, die einfach da waren zum Reden und zu Helfen.

Und dann war es endlich soweit: Der Boden sollte professionell verlegt werden!
Zuerst doch eine Ausgleichsmasse gießen und dann Laminat verlegen. Die Firma war klasse, die kamen nicht etwa gar nicht oder zu spät, sondern einige Tage früher als gedacht. So mußte ich von einen Tag auf den anderen das Wohnzimmer mal eben komplett leer räumen. Auch hier konnte ich auf eine Freundin und ihren Mann zählen, zu dritt ging das ratzfatz.


schwupps - alles leer



und seht mal, was es noch für ein Wetter gab am Abend. Da kam noch ein anderer Freund vorbei und hat beim "aufräumen" geholfen und unsere Babysitterin - zur  Belohnung gab es sogar Pizza.

Am nächsten Morgen kam nicht nur endlich meine Schwägerin und ihr Sohn nach Mainz, sondern es wurde auch die Ausgleichsmasse gegossen.

Da das Betreten verboten war und wir dringend ein wenig Ablenkung brauchten, haben wir einen Ausflug zum Binger Wald gemacht.







Und nachdem die Ausgleichsmasse getrocknet war, konnte direkt der Boden verlegt werden. Es kamen drei junge Männer und haben sich ordentlich ins Zeug gelegt. Rasent schnell ging es voran.
WOW - das sieht schon ein wenig nach Wohnzimmer aus. Sie sind auch direkt an dem einen Tag fertig geworden, inkl. Sockelleiste.
















Den nächsten Tag kam dann meine Mama nach Mainz - genau passend, um beim Aufbauen und Einräumen zu helfen.



Irgendwie dauert es dann alles doch länger als erwartet - man sieht zwar immer, dass man was gemacht hat. Aber die Kräfte lassen nach. Und auch jetzt - ein Monat nach diesen Bilder - ist es noch nicht fertig - nun naja: Gut Ding will Weile haben, oder?

1 Kommentar:

  1. Kopf hoch! das wird...euer neuer boden sieht wirklich ganz klasse aus. es ist halt einfach nervig, wenn man an allen ecken und enden baustellen hat. dann kommt man nie zur ruhe. ...ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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