Ich habe direkt die Sachen, die wir nicht (mehr direkt) brauchen, in Kisten verpackt und ins Haus - genaugenommen in den Keller - gebracht. Jeden Tag vor der Arbeit 4 Kisten in den Kofferraum und nach der Arbeit die 5-10 Minuten Umweg und abladen. Nachmittags zwischen Kinder, Hausaufgaben, Haushalt, Sport, Ergo, Einkauf - Sachen zusammensuchen, die schon verpackt werden können.
Der Dezember rannte förmlich dahin und wir kamen praktisch zu rein gar nichts. War auch nicht so schlimm, denn der Plan war:
Streiche alle Zimmer weiß und lasse den Boden im Wohnzimmer aufarbeiten. Ok, und putze die Küche gründlich und die Bäder. Kein Zeitdruck also.
Aber irgendwie kommt es ja immer anders als man denkt. Mein Mann fing an, dass ihn die Holzdecke im Wohnzimmer stört, ich so: "Die können wir doch auch einfach weißeln" - wäre ich nur mal dabei geblieben....
Ahnt ihr was? Das Drama nahm seinen Lauf.
Einfach weißeln geht Holz nämlich nicht, die müßte vorher angeschliffen werden, aber die Decke ist wellig und die Feder zwischen den Holzbrettern verrutscht, teilweise waren Lücken. So kam es zu der Idee: raus damit!
Der Parkettbauer kam und sah sich das Parkett an und meinte: "Das Boden wurde schon mal abgeschliffen, der ist zu dünn. Ich kann Ihnen den nicht aufarbeiten" - UPS - also auch noch der Boden raus!
Weihnachten haben wir in meiner Heimat verbracht. Mein Mann ist direkt nach Weihnachten zurückgefahren, ich bin mit den Kindern krank bei der Mama geblieben. Aber mein Mann war in der Zeit fleißig. Der Boden kam raus, die Decke kam runter, draußen stapelten sich die Holzbretter. Man glaubt ja gar nicht, was für Massen das sind.
Im neuen Jahr kam ich dann einigermaßen wieder hergestellt zurück. Das Haus gleicht einer gigantischen Baustelle, die Zeit wird knapp, Urlaub war ja erst - UPS!
Und dann ging es in die Küche. Das, was ich für einen coolen hohen Backofen gehalten habe, war ein Dampfgarer! Dampfgarer ist zwar cool, aber ich brauche einen Backofen für Pizza, Aufläufe und co.
OK, Küche umbauen,... auch nicht so einfach, da die Küche individuell auf diesen Raum geplant wurde und breite Schrankelemente hatte. Irgendwie hätten man dann was ausbauen müssen und hätten dann einen Hohlraum gehabt. Und der Geschirrspüler hat gerostet - wie schlimm, das habe ich erst später gesehen. Nämlich nicht nur die Wagen, sondern auch die Seitenwand war durchgerostet.
Spontane Idee: Die Küche muss raus! Ich will was eigenes. Habe ich schon erwähnt, dass die Zeit knapp ist? Ende Januar ist die Wohnung gekündigt, unser Zeitplan stand auf ganz anderen Voraussetzungen - UPS! und noch mal UPS!
In unserem alles muss raus Wahn, folgte die Küchendecke auch auf den "Scheiterhaufen" auf der Terasse. Und da man ja nie genug Baustellen haben kann, habe ich noch eine auf gemacht. Denn als endlich die ersten Küchenteile entfernt waren - habe ich erwähnt, dass weder mein Mann noch ich Plan davon haben, wie man eine Küche auf- oder abbaut - haben wir entdeckt, dass die Wand zwischen Essbereich und Küche aus MDF-Platten besteht. Ein Traum geht in Erfüllung, wenn die Wand weicht. RAUS damit, ganz oben auf dem Haufen ist noch Platz *lach* Ganz so leicht ging das nicht, denn die Schrauben waren widerspentig und sind rundgelaufen, also mussten härtere Geschütze aufgefahren werden: Vorschlaghammer ausgeliehen! In der Wartezeit hat der Prinz ein ansehnliches Loch mit dem kleinen Hämmerchen in die Wand geschlagen - 45 Minuten hat er darauf eingeschlagen! Niemals hätte ich ihm solch Ausdauer zugetraut! Er war sehr traurig, dass er die Wand dann mit dem Vorschlaghammer nicht allein rausmachen konnte. Aber ein paar Schläge durfte er auch machen - stolz wie Oskar der große Kleine.
Nachdem die Wand raus ist, kann man richtig in der Küchen atmen und Luft holen. Ich fühlte mich nicht mehr eingeengt. Ein Traum. ... ein Alptraum, denn jetzt musste die Küche komplett neu geplant werden. UPS!
Und da bisher die Arbeitsplatte mit 86cm viel zu niedrig war, soll jetzt eine Folgen mit 92cm. An und für sich kein Problem, wenn da nicht das Fenster wäre. UPS!
Also brauchen wir nicht nur eine Küche, sondern auch ein neues Fenster, dass einfach höher eingelassen ist. UPS!
Die Tapete im Wohnzimmer, die eigentlich dran bleiben sollte, war leider nur unterhalb der Holzdecke geklebt, sie muss nun doch ab. Die obere Schicht mit den Wollfäden läßt sich super abziehen. Unser Maler meinte aber, er braucht die Wand nackig. Also muß auch die untere Schicht ab. Mit Einweichen klappt das eigentlich ganz gut, aber es frisst alles Zeit ohne Ende. UPS!
Wenn ich alle meine UPS zusammenzähle ist NICHTS, absolut gar nichts fertig.
Das Möbelauto für den Umzug ist für das letzte Wochenende im Januar bestellt. Ab 1.2. ziehen unsere Nachmieter in unsere Wohnung ein. Verschiebung nach hinten ist nicht möglich.
13 Tage bis Umzugsauto!!!!!
UPS !!!Da heißt es wohl Ärmel hochkremeln und ranklotzen ... Wir sind übrigens vor 11 Jahren in unser Haus gezogen,ohne vorher was renoviert zu haben , und haben beim Einzug entdeckt, dass die Dielen im Kinderzimmer total verrottet sind und der komplette Boden neugemacht werden muss ... Und ich trau es mich kaum zu sagen :Die Wohnzimmertapete hab ich erst vor einem Jahr endlich erneuert. Also immer entspannt. Bleiben,irgendwie geht alles :)
AntwortenLöschenAber ein eigenes Haus ist schon toll!
Bon Courage und liebe Grüße Robina
Vielen Dank für die aufmunternden Worte Robina!
LöschenZum Glück bin ich ein durch und durch optimistischer Mensch. Ich kann recht gut improvisieren und ich weiß: Am Ende wird alles gut!