Da wurde ich letztens doch wirklich gefragt: Fährst du eigentlich richtig Fahrrad?
Was soll ich denn darauf antworten? Ja, es ist ein richtiges Fahrrad. Ich nutze aber auch die neue Technik der Motorunterstützung beim Bergauffahren.
Klar, das ist dann kein reines M-Bike mehr (nicht Mountain-Bike, sondern M-Bike wie Muskelkraft-Bike!). Ich habe aber niemals einen Hehl draus gemacht, dass ich ein E-Bike fahre und natürlich auch nutze. Ohne E würde ich selbstverständlich auch daheim angekommen. Sicherlich hätte ich dann noch mehr für mich getan. Nur leider habe ich nicht täglich eine Stunde Zeit, mich zu verschnaufen, auszuschwitzen und zu duschen. Hier ist es oft streng durchgetaktet und die Zeit teilweise sehr knapp.
Aber mal ehrlich: Gar kein Rad fahren oder täglich mit dem E-Bike fahren?
Jährliche Kilometerleistung bei einem M-Bike wären vielleicht 200km, so komme ich auf über 2.000km.
Auto, Öffis oder Rad - Wo hab ich da mehr Bewegung? Wo bekomme ich mehr vom Wetter mit? Wo bin ich näher an der Natur? Wo bekomme ich auch im Winter genug Licht?
Auf volle Busse und Straßenbahnen habe ich schon ohne Corona keine Lust. Und (zweites) Auto müssten wir erstmal kaufen, also doch lieber Rad. Und ich liebe inzwischen meine Fahrten zur Arbeit. Oft auch in Verbindung mit einem Geocache. Sonst würde ich hier nicht so (mehr oder weniger) erfolgreich unterwegs sein.
Noch vor zwei Jahren hätte ich mir niemals vorstellen können, im dunklen morgens bei 0 Grad zur Arbeit zu fahren. Aber es geht. Der Mensch ist ein reines Gewohnheitstier: sogar hier!
Ich finde es wirklich doof, dass ich mich rechtfertigen muss, nur weil ich E-Bike und nicht M-Bike fahre. Dabei ist das E nur zur Unterstützung, ich kann, muss aber nicht. Meist will ich aber schnell sein. Bin ich mit den Kindern unterwegs, bin ich anfangs mit dem M-Bike gefahren. Inzwischen fahre ich auch dann E-Bike, aber ohne Zuschaltung. Das Rad ist einfach viel bequemer. Ich muss aber einschränken: Ich muss das Rad nicht transportieren oder Treppen schleppen.
So,.... und nun ein kurzes Blick auf mein Radfahrjahr:
Mein persönliches Ziel ist es 2103 km in 2022 zu schaffen.
Im Januar habe ich 321 km geradelt und damit die ersten 15 % geschafft.
Das sieht schon mal sehr erfreulich aus. Würde ich jeden Monat soviele km schaffen, könnte ich 3800 km erreichen. Und wir reden hier von Januar, einem der ungemütlichsten Monate im Jahr.