DIESES MAL war ich richtig gut. Ich habe zwei Monate dicht gehalten. OK, das eine oder andere Mal hab ich so Kleinigkeiten verraten, um meine Freundin so ein klitzekleinwenig anzustacheln. Hat auch ganz gut funktioniert *g*
Gestern war es dann endlich soweit: Babyshower bei Hillevi. ganz toller Nachmittag mit vielen lieben Frauen und mal ohne Kinder - einfach entspannt und lecker. Und dann gab es die Geschenke! und ich kann mit Fug und Recht behaupten: meine erste Unikat-handmade-Patchworkdecke kam richtig gut an. (Wieso war ich eigentlich bis zum Schluß unsicher?)
Für alle, die es interessiert - hier die Entstehungsgeschichte:
Schritt 1: mit Kind Stoffe auswählen – am besten im
Wintermantel ohne Kinderwagen
Schritt 2: Stoff waschen und bügeln
Schritt 3: ordentlich hinlegen und grübeln wie aus
den Stoffstreifen jemals was Schönes werden kann
Stoff gewaschen und gebügelt |
Schritt 4: Stoff munter drauf los in lustige
Quadrate schneiden, stapeln und das beste hoffen
Schritt 5: alle Stofffetzen mal gepflegt auf dem
Boden verteilen – Kind und Laufrad helfen hier richtig gut. Alternativ ist auch
ein Besen toll. Aber als Plan schon mal nicht schlecht…. links der Plan! rechts
die Detailansicht!
Schritt 6: tolle Stapel bilden… immer in Zweierreihe
Schritt 7: ganz lange Zweierketten an der
Nähmaschine anfertigen… links grobe Ansicht. rechts Detailaufnahme
Schritt 8: alle Zweierreihenendlosketten
auseinanderschneiden und stapeln. im Stapeln bin ich richtig gut geworden. …
welche Seite muss noch mal oben liegen damit nachher das Muster stimmt?
Schritt 9: und dabei viel Geduld und Zeit mitbringen
und mit jedem kleinen Schritt und jeder kleinen Naht zufrieden sein. Kind ist
hier übrigens ratsam… einsetzbar zum Füßchen heben und senken, für den
Rückwärtsgang, für Lichtklappe auf und zu *ärgs* , Unterfadentürchen öffnen und
so weiter…. anbei schöne Detailaufnahmen
Schritt 10: Bewundern! immer wieder Bewundern wie
weit man gekommen ist. hier sind es perfekte 5 Pakete mit Zweierreihen – und
schon jetzt deutet sich an, dass die Reihenfolge vom Plan nicht mehr
eingehalten werden wird. Es ist eh vollkommen fraglich, ob aus den Häufchen
jemals ein Ergebnis zu erwarten ist.
Schritt 11: aus den Zweierreihen Viererreihen danach
Sechserreihen, Achterreihen und Zehnerreihen machen. Ist doch ganz easy und
logisch
Schritt 12: Mal wieder Muster auslegen (hier noch in
Achterreihen) – stimmt es denn wirklich so gar nicht mehr?! nein, geht noch.
Aber wie soll daraus eigentlich mal eine Krabbeldecke werden? so mit Rückseite
und Vlies und in schön?
Schritt 13: Grübeln… einfach abkürzen und quadratisch
werden? nein, mir wurde telefonisch von mehreren Seiten abgeraten, denn wenn
das nachher nicht wirklich quadratisch ist, sieht es nicht gut aus. Mist, ich
fand die Idee quadratisch - praktisch - schneller fertig - gut
Schritt 14: Zähne zusammenbeißen und weitere Reihen als
Muster dranlegen und annähen. Auch hier sind fleißige Mini-Mainzel sehr
hilfreich. Wieso liegen sie eigentlich plötzlich nicht mehr auf dem Bügelbrett
sondern im Kinderbett?
Schritt 15: SUPI – die Vorderseite ist fertig – der
Couchtisch verschwunden. Es eignet sich auch noch perfekt als Tischdecke. Soll
ich wirklich weitermachen?
Schritt 16: Mal wieder mit Kind und in voller
Wintermontur ins Geschäft – Volumenvlies kaufen und farblich passende Rückseite.
Kind abstellen bei dem Knopflager und in Ruhe auswählen. Jetzt muss nicht mehr
gerechnet werden wie groß die Rückseite sein muss, jetzt kann einfach geschaut
werden. Ist viel praktischer!
Schritt 17: Bastelstunde – man klebt mit Kreppband
die Rückseite auf dem Boden fest, danach legt man das Vlies doppellagig aus, anschließend
noch die gepatchte Vorderseite drauf und mit vielen bunten Stecknadeln
fixieren. Hier hatte ich keine Hilfe – mein Kind hat die Aktion einfach
verschlafen.
Schritt 18: aufrollen! mit Nadeln gar nicht so
einfach. noch schwerer ist es so aufgerollt zu nähen! Wieso wollt ich das noch
mal machen? kann man das nicht fertig kaufen? wie wichtig ist mir noch mal die
Freundschaft? was ist mit meinem Ehrgeiz? wieviele Nerven habe ich noch übrig?
lässt sich das Baby noch genug Zeit? Wie jetzt – Babyshower? noch vor dem
errechneten Termin? noch im November? PANIK!... nein, keine Panik, zur Not gibt
es nen Foto und vielleicht wird die Decke ja zur Einschulung fertig. da kann
das Baby sie auch bestimmt noch brauchen. und die paßt sicherlich noch in die
Einschultüte.
Schritt 19:
Absteppen. Klingt doch so einfach. einfach Naht für Naht. Impressionen
gefällig? JA
Schritt 20: FREUEN! Nähmaschine kann steppen und es
sieht gut aus. (3er Reihe: Gesamtbild, Detailbild Vorderseite, Detailbild
Rückseite)
Schritt 21: verzweifeln über den nächsten Schritt.
Wie bekommt man einen schönen Rand hin?
Schritt 22: noch verzweifelter googeln und youtuben
und alles auf Englisch finden und dann doch selbst entscheiden und es „einfach
machen“ und die Problemstellen einfach bis zum Schluß lassen… frei nach dem
Motto: Das wird schon. und siehe DA: es paßt!
Schritt 23: am meisten Kopfzerbrechen kurz vor Ende
haben mir die Ecken gemacht, aber auch die haben sich ganz artig eingefügt.
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