Heut habe ich endlich meinen langgehegten Wunsch genäht: eine Schiebermütze. Erstmal zum Testen in Prinzengröße.
Ich habe zuerst sehr lange nach einem Schnittmuster gesucht und bin schließlich auf ein Schnittmuster bei
Eltern gestoßen. Leider kam ich so gar nicht klar mit nur dem fertigen Bild und einer Wortbeschreibung. Zum Glück habe ich noch eine ähnliche Anleitung im Netz gefunden bei
aboutgodness. Ich bin ja nicht so der Englisch-König, aber die Bilder von aboutgodness zusammen mit den Worten von Eltern haben dann doch ein recht gutes Gesamtbild abgegeben - das Ergebnis ist gut, aber passformtechnisch noch nicht umwerfend. Nur gut, dass ich die Schiebermütze erstmal mit einem Probestoff genäht habe. (Der grüne Stoff von meiner Freundin aus Bayern, und der gelbe ist ein Kopfkissenbezug von meiner fast nur eMail-Freundin aus Hannover - ich danke euch beiden von ganzem Herzen!!!)
Für alle, die auch die Schiebermütze von Eltern nähen wollen, aber leider auch nicht mit der Worterklärung klarkommen, habe ich versucht meinen Entstehungsprozess zu dokumentieren. Keine Garantie, dass ich das alles richtig verstanden habe! Auch habe ich das Gummiband einfach mal weggelassen.
Zuerst alle Schnittmusterteile ausschneiden und Stoff aussuchen. (naja, oder umgekehrt)
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Schnittmusterteile ausgeschnitten - ACHTUNG ACHTUNG: das runde Kopfteil und das V-Teil gehören zusammengeklebt!!! |
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Hier gabe es aus meiner Sicht schon das erste Missverständnis. Ich habe nicht geblickt, dass das runde Kopfteil und das V-Teil zusammengeklebt werden. Klar im Nachhinein ist das logisch- zumal auch an beiden Teilen eine entsprechende Markierung ist. Naja,... für den nächsten Versuch. Jetzt habe ich halt eine zusätzliche Naht, diese fällt aber kaum auf.
Dann werde ich auch nicht 2 mal das Seitenteil spiegelverkehrt ausschneiden, sondern den Stoff einfach im Stoffbruch zuschneiden. Macht auch wieder eine Naht weniger.
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Meine frisch zugeschnittene Schiebermütze |
Danach habe ich also erst einmal das V-Teil mit dem Kopfteil zusammengenäht und den Abnäher geschlossen. Sowohl Außenstoff als auch der Innenstoff.
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Kopfteil zusammengenäht und Abnäher geschlossen |
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echt gelungen - mein Abnäher *g* |
Und geschwind mal das Schrägband in Form bügeln. Das mache ich inzwischen echt gern. Geht schnell, kostet nur wenig Zeit und ist immer in der richtigen Farbe verfügbar. Dazu einen ca. 4cm breiten Streifen zuschneiden, falten, bügeln, und dann die Seiten nach innen klappen und noch einmal bügeln - fertig. (Da mir die Geschichte mit dem Schrägband nicht klar war, habe ich diesen Schritt nur mit dem Außenstoff gemacht)
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selbsthergestelltes Schrägband |
Der nächste Punkt war mir so unklar und irgendwie aus meiner bisherigen Näherfahrung unsinnig, dass ich es nach besten Wissen und Gewissen gemacht habe. Und zwar sollte auf die Abnähernaht ein Schrägband knappkantig aufgenäht werden. OK - inzwischen habe ich verstanden, knappkantig zum Schrägband. Nur gut, dass das eine Stelle ist, die nicht so auffällt. Aber irgendwie denkt ich immer noch, man könnte diesen Schritt weglassen.
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Schrägband am Abnäher angenäht - ACHTUNG ACHTUNG: bitte knappkantig außen vom Schrägband nähen und nicht so wie ich knappkantig von der Innennaht! |
Anschließend habe ich die beiden kurzen Seiten vom Seitenteil zusammengenäht und die Naht auseinandergebügelt. Den Schritt kann man durchaus einsparen, wenn man einfach im Stoffbruch zuschneidet. Sowohl Außenstoff als auch der Innenstoff.
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Seitenteile zusammengenäht - diesen Schritt aussparen, wenn man im Stoffbruch zuschneidet. |
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Detailsaufnahme |
Da mir nicht klar war, wieso auch hier Schrägband gegengenäht werden soll, habe ich das ausgelassen. Wenn man das im Stoffbruch zuschneidet, muß man das ja auch nicht machen.
Und jetzt nur noch die Seitenteile mit dem Hutteil vereinen. Dazu die schmale Mitte von dem Seitenteil rechts auf rechts mittig an das runde Kopfteil legen und dann nach rechts und links mit Stecknadeln feststecken. (Foto hiervon fehlt - sorry) und anschließend festnähen. Sowohl Außenstoff als auch der Innenstoff.
ACHTUNG: hier drauf achten, dass man keine Falten näht!
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Seitenteil und Kopfteil zusammengenäht |
Schon sieht das ganze doch dem Hut sehr ähnlich.
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...Das könnte doch wirklich mal eine Schiebermütze werden... |
Und eben stelle ich fest, dass ich einen Schritt komplett nicht
fotografiert habe. Die Innennaht wird auseinandergebügelt und mit
Schrägband vernäht. Das macht nachher einen tollen Effekt neben der
Naht. Allerdings war das Auseinanderbügeln eine Tortour - oder mein
Bügeleisen zu groß. Von daher eine Detailaufnahme von der fertigen Schiebermütze.
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Detailaufnahme vom gegengenähtem Schrägband |
Die beiden Teile vom Schirm, rehts auf rechts zusammennähen. Bevor der Schirm gewendet wird, alle paar cm bis zur Naht einschneiden. Der innere Bogen bleibt einfach komplett offen.
Dann die Einlage: Schabrake, Vlisofix, Jeansstoff zum Verstärken zuschneiden und
einlegen. Der wird später einfach mit verschlossen. Danach wenden und den Außenbogen knappkantig absteppen. (Foto fehlt auch hier)
Der verstärkte Schirm wird jetzt an dem schmalen Seitenteil mittig festgesteckt.
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Schirm festgesteckt - leider ein wenig unscharf |
Hier habe ich was überlesen... Eigentlich soll dann der Schirm auch an der Außenkante mit dem Hut vernäht werden. Sieht bestimmt besser aus, aber es geht auch ohne.... naja, vielleicht hole ich diesen Schritt einfach noch nach... Ist ja das Probemodell... *lach*
Jetzt werden die beiden Hutteile miteinander vereint. Dazu den Außenstoff auf links drehen, so dass der Schirm innenliegt, danach den Innenstoff auf links gedreht in den Außenstoff legen. Darauf achten, dass vorn und vorn zusammentreffen - Orientierung geben die Nähte. Danach zusammennähen - Wendeöffnung nicht vergessen.
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Verheiraten von Außenstoff und Innenstoff |
Jetzt kommt der Moment der Wahrheit: Das Wenden.
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Wenden - puh Wendeöffnung war groß genug! |
Geklappt: Jetzt muß nur noch die Wendeöffnung geschlossen werden.
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Schiebermütze mit noch offener Wendeöffnung |
Ich bin hier ein kleiner Faulpelz. Zum einen nähe ich ungern von Hand und zum anderen habe ich auch hier nicht verstanden, was die Elternanleitung mir sagen wollte (Baumwollband, Vlies und Schaumstoff??? wozu? Habe ich auch gar nicht da.... improvisieren... ist doch ganz einfach!)
Wendeöffnung mit Stecknadeln feststecken...
...und dann knappkantig um den gesamten Saum (auch oberhalb des Schirms) absteppen.
Geschafft - Fertig - Trommelwirbel.
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Seitenaufnahme |
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Frontaufnahme |
und mein Modell sitzt dank Youtube auch grad mal still *g*...
(tststs: Im Hintergrund schon mein nächstes Projekt... bereits begonnen, aber irgendwie hängengeblieben... naja, irgendwann werde ich wohl mal zeigen können, was es mit den Blümchen auf sich hat.)
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Schiebermütze an meinem Prinzen |
So ganz zufrieden bin ich nicht mit der Passform. Zum einen stört mich doch, dass der Schirm so absteht und dann ist die Schiebermütze im Nacken auch noch recht weit. Naja, irgendwie hätte ich da laut Eltern auch noch einen Gummi einbauen sollen - verstanden habe ich den Part allerdings nicht und deswegen ausgelassen. Und obwohl mein Prinz so gern Mützen und Hüte aufsetzt mag er diesen (noch) nicht... mal sehen, ob ich ihn noch bekehren kann, oder ob ich mich trauen soll das mit coolem Stoff zu nähen.
Sodele und als letzte Handlung verlinke ich meinen Beitrag mit dem
Creadienstag, mit
Meertje, mit
made4boys (auch wenn mein Boy ihn nicht tragen will) und mit
KlaraKlawitter, sie hat nämlich eine neue
Seite ins Leben gerufen auf denen sie kostenlose DIY-Anleitungen und Ideen sammelt - eine großartige Idee.