Freitag, 26. April 2013

Zeug zum Spielen vs. Spielzeug (Blogparade)

Mein Prinz (2½ Jahre) spielt gern. Gern und oft. Er verarbeitet so, was er gesehen, gehört und gelernt hat. Dabei kommt es ihm aber viel weniger auf auf das Spielzeug an als man gemeinhin denken könnte.

Er liebt es beim Kochen bei mir in der Küche zu sein. Mal sitzt er mit auf der Arbeitsplatte und spielt so lange mit dem "Tor" vom Brotkasten oder er holt sich seinen Hochstuhl und kann so richtig mithelfen, was umschütten, was umrühren, probieren, Zwiebeln schälen (ohne Witz!) - das geht nämlich (oft) ohne Messer.

Großes Hightlight in seinem Zimmer ist aber die Lego Feuerwehr. Die hat sogar einen Löschschlauch mit dem wird immer wieder gern mein Essen gelöscht.... wenn das Wasser so sehr dampft. Ich bin permanent dabei und habe mehr als einmal erklärt, wo er hinfahren darf und soll und wo er auf gar keinen Fall anlangen darf. Keine Garantie, dass das niemals passiert, aber theoretisch weiß er das. Auch, dass das große Messer nur für mich ist. Sein Kindermesser hält er aber schon gern in der Hand.

Genauso gern wie mein Bruder und ich spielt er auch mit seiner Holzeisenbahn. Anfangs war es mehr das Aufbauen, was ihn faziniert hat, inzwischen findet er es auch toll, wenn er die Bahnen auf den Schienen fahren lassen lassen. Danke auch an den lieben Schulfreund von meinem Mann, der uns seine Holzeisenbahn geschenkt hat!


Und bisher war es auch schon immer so gewesen, dass eine Tupperdose und ein Kochlöffel in mehr begeistert haben als eine Rassel. Oder dass Schrank ausräumen viel spannender ist als ein Holzstapelspiel. Das ein Kochlöffel ein prima Musikinstrument sein kann - es klingt immer anders: Topf, Schüssel, Tisch, Boden, Wäschekorb, ...

Ich kann mich auch noch sehr gut daran erinnern mit welcher Begeisterung er eine Weile immer meine Wäscheklammern auseinandergepflügt hat. Wußtet ihr, dass sie aus 3 Teilen bestehen? Seitdem sind sie nicht mehr einfarbig zusammengestellt, sondern bunt - sieht viel fröhlicher ist!

Wäschekorb ist eh ein super Spielzeug - man kann alles ausräumen, im Zimmer bunt verteilen und sich selbst drin verstecken oder wenn der Korb groß genug ist (bei seiner Oma) dann kann man sogar zu zweit rein.

Wenn ich am Nähen bin, ist er auch immer dabei - klar, was soll er auch allein in seinem Zimmer. und dann sass er anfangs immer auf meinem Schoß und hat einfach nur zugeschaut. Inzwischen nutzt er meine Nähpausen (zuschneiden, Bügeln, denken,...) um die Nähmaschine zu erkunden - Nadel hoch, Lichttürchen auf, Handrädchen drehen. Klar, bin ich dabei - allein hat er daran nichts zu suchen. Aber ich liebe es zuzusehen, wenn er allein Dinge feststellt und entdeckt und ihn so inspiriert. Sein neuestes Hobby ist neben Nähkasten (ausrangierter Pferdeputzkasten) ausräumen ist es meine Büroklammern aus dem Spender zu nehmen und auf die Heizung zu legen und sich dann zu freuen, dass die nach und nach alle durchpurzeln (ich hoffe sie tun es wirklich alle!) - OK, das mit dem Aufräumen hinterher ist dann leider nicht so ganz seins, sondern mein Thema... aber das werden wir auch noch mal angehen.

Ansonsten hat er neben der Feuerwehr auch ein paar Lieblingsauto mit denen er gern auf dem Spielteppich liegt und wirklich intensiv spielt oder an der Couch sitzt.


Apropos Couch.... wir haben eine mit losen Kissen und daraus baut er sich ein "Eisloch" und geht fischen (wie eine Seerobe) oder baut sich einen "Traktor" oder auch ein "Haus". Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Fast unersetzbar ist aber ein kleiner zerfledderter Zweig/Ast... mal Kettensäge, mal Lenkrad, mal Angel,... sehr universall einsetzbar.

Er hat auch eine Tafel, die er wirklich liebt - würde ich auch immer wieder kaufen und aufstellen und ansonsten viele tolle Puzzle. Da hat er es aber gern, wenn wir gemeinsam puzzeln und nicht nur er allein, obwohl er es könnte.
Beim letzten Berlin-Besuch habe ich zwei meiner alten Holzpuzzle mitgebracht, die mein Papa für mich und meinen Bruder selbst gebastelt hat. Die sind derzeit der Renner und gar nicht so einfach.

Da war ja noch "gebastelt" und "geschraubt". Also eine Kinderwerkbank gibt es bei uns auch - spannend ist aber nur das echte Werkzeug. Wenn es also was zu Schrauben gibt, ist mein Prinz dabei und am liebsten mit eingreifen und selbst machen. Wo immer möglich, versuche ich das zu ermöglichen - spricht ja nichts dagegen mit dem Akkuschrauber mal ne Schraube festzuziehen oder den Hochstuhl selbst mit dem Imbus umzubauen. Selbst beim Fahrrad aufpumpen ist er mit Feuereifer bei - und da ich das weiß, plane ich einfach viel Zeit ein und dann ist es für uns alle schön.

Ich persönlich finde es gut, wenn ein Kind nicht alles bekommt, was es bei anderen Kindern sieht. So kann es bei dem Freund damit spielen und bei einem anderen Freund hiermit. Selbstredend auch umgekehrt. Klar, da gab es auch schon mal die eine oder andere Träne. Ich denke nur an den Hubschrauber oder den kleinen roten Doppeldecker.

Ich denke, ein Kind braucht beides: Zeug und Spielzeug. Viel wichtiger ist es, jemanden zu haben, der es einfach entdecken läßt oder mal an die Hand nimmt und Zeit investiert - viel Zeit. Aber es niemals verschenkte Zeit, sondern geschenkte Zeit!

(Und wieso macht man eigentlich nie Fotos, wenn das Kind mit den ungewöhnlichsten Dingen spielt?)

Dies ist mein Beitrag zur Blogparade bei BerlinFreckles. Gewinnen könnt ihr auch: www.tollabox.de

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